Guiding / Anleitung: Feedern im Frühjahr nach dem Hochwasser
Du begleitest uns im Frühjahr nach dem Hochwasser zum Feederangeln auf die Buhne. Die Strömung ist reißend, sodass der Feederkorb nur im Buhnenkessel liegen bleibt. Dabei erleben wir heftige Bisse in der Strömung, die sofort erfolgen. Du erlebst dabei, wie wir versuchen, die größeren Fische aus dem Schwarm von Kleinfischen zu selektieren und mit dem Feederkorb Fische an der Strömungskante der Buhne fangen.
Die Strömung ist reißend nach dem Hochwasser
Die Flüsse haben vor zwei Wochen noch Hochwasser geführt, doch jetzt ist das Wasser gesunken und Du kannst uns zum Feeder-Guiding am kleinen stark strömenden Fluss begleiten. Wir beangeln heute einen Fluss mit einer Breite von 25–30 Metern, der sich fortwährend durch eine starke Strömung auszeichnet. Die Erfahrungen aus diesem Bericht kannst Du als Anleitung für deinen eigenen Ansitz zum Feederangeln nutzen. Der Fluss liegt außerhalb des Tidebereiches, führt aber nach starken Regenfällen meist Hochwasser, während in trockenen Hochsommern der Wasserstand auf ein Minimum sinkt. Der Fluss besitzt viele Buhnen, die die Strömung bremsen und in deren strömungsarmen Kehrwasser sich die Fische sammeln. Nach dem sich das Wasser im Frühling nun auf ca. 12 °C erwärmen konnte, kannst Du viele hungrige Fische im Buhnenkessel erwarten. Der Fluss beherbergt neben Raubfischen wie Barsch, Hecht, Zander, Aal und im Winter auch Quappen, viele große Friedfische wie Aland, Brassen, Rotaugen, Rotfedern. Besonders im Frühling stehen große Mengen an Haseln oder Häslingen im Buhnenkessel. Diese Fische sind maximal 15 cm lang und wenn sie nach dem Winter richtig hungrig sind, kannst Du entsprechend viele davon fangen. Dabei nehmen die Fische auch ohne Hemmungen größere Köder wie drei Maden am 14er – Haken.
Montage - Anfüttern in der Strömung
Heute besitzt der Fluss im Hauptstrom eine reißende Strömung. Willst Du trotzdem in der Strömung angeln, so solltest Du Feederkörbe mit einer Bleibeschwerung um die 200 g benutzen, wobei zweifelhaft ist, ob die Fische im Hauptstrom stehen. Weiterhin kann auch nicht garantiert werden, ob Du den Futterkorb von 200 Gramm am Flussgrund verankern kannst und dieser nicht wieder an den Rand des Gewässers rollt. In diesem Fall bleibt der Futterkorb am Rand der Steinpackung liegen und die Gefahr des Festhängens am Grund ist groß. Um solche Unwägbarkeiten zu umgehen und beim »Feierabendangeln« möglichst entspannt ein paar Fische fangen zu können, solltest Du Dich für das Angeln im stillen Kehrwasser der Buhne entscheiden. Als Montage verwende ich eine Schlaufenmontage mit einem 60 Gramm Drahtfutterkorb aus Edelstahl. Mit diesem Korbgewicht kannst Du sowohl im stillen Buhnenkessel angeln, als auch am Strömungsrand der Buhne angeln, da der Futterkorb hier noch am Boden hält oder langsam schleifend von der Strömung in den Buhnenkessel getragen wird. Diese Bedingungen kannst Du nutzen, um größeren Fischen, die sich meist am Strömungsrand aufhalten zu fangen, die besonders sich langsam bewegende Köder bevorzugen. Die Schlaufenmontage, als universelle Montage in der Strömung sorgt dafür, dass der Feederkorb der sich in der Schlaufe bewegt, den flüchtenden Fisch stoppt, sodass dieser sich selber den Haken im Maul setzt. Das Selbsthaken des Fisches funktioniert in der Strömung besonders gut, da der Fisch wenig Zeit hat und den Köder hastig aufnimmt.
Mit der Feederangel im kleinen Fluss - Fischen
Um den Futterplatz besser anwerfen zu können, suche ich mir wieder ein festes Ziel. Du solltest Dir dazu einen Baum oder Strauch auswählen. Da die Wurfweite heute nur 5–7 Meter in die Buhne hinein beträgt, verspricht der Angeltag gemütlich zu werden. Zunächst solltest Du den Korb mit Futter ohne Haken am Futterplatz einwerfen und dort das Futter mit Ruckeln an der Rute aus dem Korb lösen. Diesen Vorgang wiederholst Du dreimal, um Deinen Futterplatz aufbauen zu können, damit sich dort die Fische einstellen. Heute hänge ich nach dreimaligem füttern mit dem Korb ein 70 cm langes Vorfach ein, beködere meinen 14er – Haken mit drei Maden und werfe den Futterkorb zunächst in den Buhnenkessel. Danach dauert es nicht lange und es meldet sich der Biss eines Fisches mit heftigem Rütteln an der Spitze. Nach dem Anschlag kommt bereits der erste Fisch mit.
Mit dem schleifenden Feederkorb am Strömungsrand.
Die weiteren Würfe in den Buhnenkessel bringen schnell weitere Hasel, die in der starken Strömung wehement Beissen. Um vielleicht einen größeren Fisch fangen zu können, solltest Du es zunehmend am Strömungsrand mit dem Feederkorb versuchen. Wirfst Du den Strömungsrand an, kannst Du beobachten, dass der Feederkorb nicht am Boden liegen bleibt, sondern mit der Strömung langsam an der gestrafften Schnur in den Buhnenkessel gezogen wird. Das Schleifen vom Futterkorb über Grund kannst Du an der Spitze gut erkennen. Die Spitze bewegt sich, sobald der Futterkorb die Bodenhaftung verliert, langsam nach vorne. Erst wenn der Feederkorb die ruhigere Kehrströmung der Buhne erreicht und der Korb sich am Boden verankert, bewegt sich die Spitze wieder zurück und steht still. Bei aktiven Fischen erkennst Du den Biss während des Schleifens an einem plötzlichen Ruckeln oder Zittern der Feederspitze. Doch heute scheinen keine aktiven Fische an der Strömungskante zu stehen, da erst nachdem der Korb ruhig im Buhenkessel liegt, beginnen die Fisch an zu beissen.
Mit dem Köder die größeren Fische selektieren.
Innerhalb der nachsten halben Stunde fange ich nur Hasel, obwohl wenn die Hasel beissen uach andere Fische beissen sollten. Um größere Fische aus einem Schwarm von Kleinfischen zu fangen, solltest Du in dieser Situation den Köder wechseln. Dabei hast Du die Wahl den Köder durch eine weitere Made zu ergänzen, damit die kleinen Hasel den größeren Köder nicht in ihr kleines Fischmaul bekommen, oder Du nimmt eine Kombination aus einem weiteren Köder. Dazu stehen große Köder wie Mais, Würmer oder Mehlwürmer zur Auswahl. Ich entscheide mich für eine Kombination aus einem größeren Rotwurm aus meinem Komposthaufen, den ich zwischen den Maden den Fischen präsentiere. Dazu ziehe ich erste eine Made auf den Hakenschenkel und eine weitere hänge ich in den Hakenbogen des 14er-Hakens ein. Danach stecke ich den Rotwurm auf, ohne ihn auf den Haken aufzuziehen, sondern nur einmal durch den Körper. Damit die Fische den quirligen Wurm nicht vom Haken reißen können, stoppe ich ihn mit einer Made, die ich auf die Hakenspitze stecke, wobei die Hakenspitze frei bleibt.
Du solltest trotzdem warten, wenn Deine Feederspitze zittert.
Trotz des angebotenen Wurms am Haken, verzeichnet die Spitze sofort Bisse. Wenn Du größere Fische aus einem Schwarm von Kleinfischen, so kannst du trotz eines größeren Köders nicht verhindern, dass kleine Fische am Köder kurz in ihr Maul nehmen oder durch schwimmen gegen die Hauptschnur der Feedermontage, Bisse an der Feederspitze verursachen.
Der Film: Feedern im kleinen Fluss